Ökologische Vorteile und ökonomische Chancen

VDI Zentrum Ressourceneffizienz legt neue Studie vor: Was bringt der Einsatz von rezyklierten Kunststoffen in Verpackungen?

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Zurzeit schauen viele mit großem Interesse nach Brüssel: Wirtschaft und Handel, insbesondere die kunststoffanwendende Industrie wie auch die Hersteller von Kunststoffrezyklaten aus gebrauchten Verkaufsverpackungen. Dort befindet sich der Entwurf der Europäischen Verpackungsverordnung, die Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR) in der Abstimmung. Der Entwurf enthält unter anderem Vorgaben für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen und differenzierte Rezyklat-Einsatzquoten.

 

Vor diesem Hintergrund hat das VDI Zentrum Ressourceneffizienz eine neue Studie vorgelegt: „Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwands – Einsatz von rezyklierten Kunststoffen in Verpackungsmaterialien“. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut und dem Institut cylos-HTP.

 

Inhaltlich stehen insbesondere zwei Fragestellungen im Fokus: Sind Rezyklate für die Herstellung von Verpackungen überhaupt geeignet, und ist die Umstellung auf Recyclingkunststoffe wirtschaftlich sinnvoll? Am Beispiel eines Eimers für Wandfarbe aus der industriellen Fertigung vergleicht die Studie dazu zwei konkrete kunststoffbasierte Verpackungsvarianten, die einerseits aus einem erdölbasierten Primärkunststoff und andererseits mit einem Anteil an Rezyklaten hergestellt werden können.

 

Herausgekommen ist ein praxisrelevanter Überblick zu Aspekten der Nutzung von Kunststoffrezyklaten für die Herstellung hochwertiger Verpackungsprodukte mit Ergebnissen, die aufgrund der ökologischen Vorteile für den Rezyklateinsatz sprechen.

 

Auch wenn der Rezyklateinsatz derzeit noch nicht wirtschaftlich sei, sieht die Studie ökonomische Chancen: Es sei durchaus möglich, Produkte aus Rezyklaten wirtschaftlicher herzustellen als unter Verwendung von Primärkunststoffen.

 

In Zukunft rechnen die Autoren mit starken ökonomischen Anreizen sowohl für das Kunststoffrecycling als auch für den Rezyklateinsatz. Die steigende Nachfrage nach rezyklatbasierten Endprodukten zeige, dass die Kunststoffverbraucher zunehmend bereit seien, höhere Preise für diese Rezyklate zu akzeptieren. Einer der Gründe dafür sei die Monetarisierung des geringeren Carbon Footprints von Rezyklaten. Zudem rechnen die Autoren auch mit der Einführung der diskutierten Kunststoffabgabe, die dafür verwendet werden könnte, den Einsatz von Sekundärkunstoff zu fördern beziehungsweise zu bezuschussen.

 

„Dieses ökonomische Politikinstrument hat das Potenzial, eine Steuerungswirkung auf den Märkten für Primär- und Sekundärrohstoffe zu entfalten und einen tatsächlichen Anreiz in Richtung Zirkularität zu setzen“, zeigen sich die Autoren überzeugt. Für kunststoffverarbeitende Unternehmen würde sich dadurch die Nutzung von Rezyklaten aus ökonomischer Sicht deutlich rentabler gestalten.

 

Bild: VDI Zentrum Ressourceneffizienz, Der Grüne Punkt